Matchmaking Seminar in Israel

Der Stadtjugendring Buxtehude nimmt an dem Matchmaking Seminar von Conact Teil um einen israelischen Austauschpartner zu finden und mit dieser Organisation einen zweistufigen internationalen Austausch vorzubereiten. Die erste Stufe des Austausches betrifft die professionelle Ebene. Hier möchten wir Jugendleiter, Übungsleiter und Hauptamtliche aus unseren Verbänden dazu einladen 2015 eine Fortbildung in Israel zu machen und die unterschiedlichen Herangehensweisen an Jugendarbeit kennen zu lernen. Außerdem soll dieser Teil als Vorbereitungsseminar für den Jugendaustausch 2016 in der zweiten Stufe gedacht sein.

29.03.2014-30.03.2014 Berlin/Tel-Aviv

Am Samstag startete die Reise für mich, Beiratsmitglied Frank-Christian Harder, am Vormittag von Buxtehude auf nach Berlin. Das Seminar begann dort für die deutschen Teilnehmer mit einer halbtägigen Einführung in die aktuelle Situation des Landes Israel. Hierbei ging es im ersten Teil vor allem um kulturelle und tagespolitische Themen wie die soziale Gerechtigkeit usw. in unserem Gastgeberland. Im nächsten Teil wurden wir dann über die Geschichte des Staates und die komplizierten Konstellationen im Nahostkonflikt aufgeklärt.  

 

Am nächsten Tag ging es dann gemütlich um 04:00 morgens bzw. dann schon nach Sommerzeit um 05:00 zum Berliner Flughafen Schönefeld. Pünktlich um 12.00 Ortszeit setzte dann der Flieger in Tel Aviv zur Landung auf. Nachdem wir dann fast alle gut durch die diversen Sicherheitskontrollen durchgekommen sind, gab es im Hotel gleich noch ein kleines Mittagessen. Der Nachmittag  war dann frei um von der anstrengenden Reise etwas Schlaf nachzuholen oder Tel Aviv auszukundschaften. Das Wetter war, zum Glück, hervorragend. Dank der Economybestuhlung war der Tag für mich eigentlich gelaufen, meine Wirbelsäule war froh, dass sie liegen konnte.    

 

31.03.2014 Tel-Aviv

 

An dem Tag ging es endlich Los. Endlich konnten wir unsere Austauschpartner kennenlernen. Dem Stadtjugendring Buxtehude mit dem Migvanim Community Center in Ramat Hasharon eine Organisation zugeordnet, die die ganze Breite der Jugendarbeit abdeckt, bis auf Ballsportarten. Hierzu werde ich dann mehr erzählen auf der nächsten Mitgliederversammlung. Unser Austauschpartner wurde von Nitzan Aviv vertreten, der gleichzeitig der Managing Director des Centers ist. Außerdem waren Nitzan und ich die beiden größten Personen im Raum, von daher perfekt. Relativ schnell konnten wir an dem Tag unsere Ideen austauschen und schon grobe Programmpunkte für den professionellen Austausch sammeln. Dies war auch Wertvoll im Hinblick auf den Jugendaustausch. Ohne zuviele Erwartungen wecken zu wollen, möchte ich hier auf das Leadership Programm hinweisen, dass sich an Jugendliche wendet um sie später als Ehernamtliche zu gewinnen.

 

01.04.2014 Ramat Hasharon

 

Dienstag war unseren Austauschpartnern gewidmet. Morgens nach dem Frühstück ging es los nach Ramat Hasharon, einem Städtchen mit knapp unter 50.000 Einwohnern vor den Toren Tel Avivs. Ich verbrachte den Tag mit Nitzan und habe ihm etwas über die Schulter gucken können, leider konnte ich nicht alle der sieben Zentren sehen, die Mignavim an den verschiedenen Standorten der Stadt betreibt. Man konnte sich ein kleines Bild von sportlichen, kulturellen, religiösen und natürlich auch offenen Jugendangeboten machen. Hervorheben möchte ich die Musikschule und verschiedenen Bandübungsräume sowie kleine Konzertsäle. Dezentrale Jugendarbeit wird dort groß geschrieben. Zwischendurch konnte ich Naama, die Austauschkoordinatorin, kennenlernen mit ihr und Mommi, einem der Mitarbeiter auch im Austauschbereich, haben wir dann weiter über das Programm für unseren ersten Teil gesprochen.  Außerdem konnte ich eine Fundraisingaktion besuchen und habe eine Jugendgruppe getroffen, die sich auf den Austausch mit einer anderen deutschen Gruppe vorbereitet haben. Alle Jugendlichen sind auch Ehrenamtliche und engagieren sich für verschiedenste Projekte. Abends kurz nach halb zehn, war ich dann als vorletzter oder letzter Teilnehmer wieder in unserem Hotel. Die Berichte gehen da auseinander. Auf jeden Fall haben wir anscheinend die meiste produktive Zeit gehabt.

 

02.04.2014 Yad Vashem/Jerusalem

 

Natürlich durfte für unsere deutsche Gruppe ein Termin in Yad Vashem nicht fehlen. Auf der einen Seite ist es ein Pflichttermin, aber sobald man da ist, merkt man wie wichtig es doch ist und war dort gewesen zu sein. Ich möchte die Erfahrung nicht missen. Obwohl ich diverse Male in Bergen-Belsen und auch in Neuengamme gewesen bin, lernt man immer noch dazu. Danach ging es weiter nach Jerusalem, neben dem touristischen Programm haben wir auch viel über die Grenze und noch mehr über die Rolle der Stadt im Nahostkonflikt erfahren.  

 

03.04.2014-04.04.2014 Tel-Aviv/Jaffa-Rückreise nach Deutschland

 

Unser letzter richtiger Tag in Israel war vormittags bis mittags von der vorerst letzten Arbeitssession mit unseren Austauschpartnern geprägt. Ich habe mich mit Nitzan um weitere Programmpunkte und um das beliebte Thema Reisedaten, zum Beispiel für die Gruppe im nächsten Jahr gekümmert. Am Nachmittag gab es noch eine Führung durch Jaffa und beschlossen wurde der erste Teil des Seminars mit einem Abendessen der deutschen Gruppe in einem arabischen Restaurant. In der Nacht sind wir dann zum Flughafen und wie man sieht bin ich trotz stundenlanger Sicherheitskontrollen, Pilotenstreik, ausgefallenen Anschlussflügen und einer ereignisreichen weit über zwölfstündigen Reisezeit dann doch irgendwann wieder in Buxtehude angekommen.