BUXTEHUDE. An normalen Tagen kommen immer zwanzig bis dreißig Kinder. Aber heute gibt es im Kinderforum nicht nur Spielgeräte zum Ausleihen und Bastelangebote, sondern auch Zuckerwatte und Zauberer, Hüpfburg und Geflügelwürstchen für alle. Beim Sommerfest anlässlich des 20-jährigen Bestehens des „Kifo“ in der Sagekuhle feiern mehr als hundert Kinder und einige Eltern mit. Der Stadtjugendring, der das Kifo einst ins Leben rief, blickt zurück auf eine lange Erfolgsgeschichte.
Die Idee entstand 1994, war einfach und schlug ein, berichtet Achim Biesenbach, erster Vorsitzender des Stadtjugendrings. Michaela Schneidt, eine junge Mitstreiterin des Stadtjugendrings (SJR), der Dachorganisation aller in der Jugendarbeit engagierten Buxtehuder Gruppen und Vereine, hatte sich bei einem Besuch auf dem Spiel- und Bolzplatz an der Sagekuhle plötzlich von Kindern umringt gesehen. Nach zwei Probetagen in den Sommerferien mit ehrenamtlichen Jugendleitern und Spielgeräten vor Ort, an denen 80 Kinder kamen, war ein Projekt der mobilen Jugendarbeit im Stadtteil geboren: das Kinderforum. Zunächst fuhren ehrenamtliche SJR-Mitarbeiter noch von April bis Oktober an einem Nachmittag pro Woche Spielgeräte mit dem Bus heran. Eine Lagermöglichkeit vor Ort gab es nicht, aber das Angebot kam bei den Kindern im Stadtteil sehr gut an. 1998 schaffte der SJR das Spielmobil Balu an, mit dem Geräte jederzeit und an jedem Ort parat waren. Im Jahr 2000 wurde ein Lagercontainer gespendet. Er wurde die erste legale Graffiti-Fläche in Buxtehude.
Durch Spenden – einen großen Teil brachten die Soroptimisten auf – kam das Kifo 2009 zu einem festen Dach über dem Kopf: Zwei Büro-Container, in denen bei schlechtem Wetter auch drinnen gespielt und gebastelt werden kann. Seit 2010 konnte das Kifo seine Öffnungzeiten ausdehnen und das ganze Jahr über an mehreren Tagen pro Woche öffnen. Heute ist das Kifo an vier Nachmittagen pro Woche geöffnet. Die städtische Jugendpflege unterstützt das Angebot und besetzt das Kifo am Montagnachmittag mit eigenem Personal, am Dienstag übernimmt die Jesus-Gemeinde. Mittwochs und donnerstags sind nach wie vor Ehrenamtliche des Stadtjugendrings im Einsatz.
Bei den Kindern, die zum zwanzigsten Geburtstagsfest bei bestem Wetter den Zauberer Hokus aus Horneburg umschwärmten und auf der Hüpfburg tobten, dürften zumindest an diesem Tag kaum Wünsche offen geblieben sein. Anders bei Anke Pöschke vom SJR, die im Kifo seit zehn Jahren ehrenamtlich im Einsatz ist: Der Bolzplatz, der sich bei Regen in ein Schlammloch verwandelt, könnte trocken gelegt werden, der Spielplatz eine Generalüberholung gebrauchen, „und ein Grillplatz für die Familien aus der Nachbarschaft wäre auch noch schön. Wünschen kann man es sich ja“, sagt Pöschke.
Wie berichtet, soll ein neues Spielplatzkonzept demnächst mit Beteiligung der Bürger, auch der Kinder, im Stadtteil erörtert werden. Geplant ist, die Maßnahme in das Gesamtkonzept eines Campus rund um das Fabiz am Rotkäppchenweg zu integrieren – wann genau das passieren soll, steht aber noch in den Sternen.
www.tageblatt.de (Anping Richter) 26.06.2014