Viele Tipps zum Start ins Berufsleben

Bei 20 Praxisvorträgen konnten sich jungen Messebesucher vertieft informieren - das wurde auch zahlreich genutzt - Foto: Kraushaar
Bei 20 Praxisvorträgen konnten sich jungen Messebesucher vertieft informieren - das wurde auch zahlreich genutzt - Foto: Kraushaar

BUXTEHUDE. Wegen der Umbauarbeiten im Schulzentrum Süd fand die Buxtehuder Ausbildungsmesse erstmalig in der Halepaghen-Schule statt. Auch bei der 16. Veranstaltung herrschte wieder großer Andrang. Etwa 1300 Besucher informierten sich an 50 Ständen über den Start ins Berufsleben.

 

Einige Aussteller hatten unentwegt zu tun. So wie die beiden Soldaten der Bundeswehr, die zur Offizierslaufbahn Rede und Antwort standen. Gefragt waren vor allem Einsätze bei der Luftwaffe oder bei der Marine, und das nicht nur wegen der schmucken Uniform von Oberleutnant zur See Malte Görlitz, der außerdem in einem halbstündigen Vortrag über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bei der Bundeswehr informierte und dazu ermunterte, sich zu bewerben.

 

Die Polizei und Unternehmen wie Airbus, Chemieproduktionen, Stadtwerke, Finanzdienstleister, Elbe Klinikum, DRK, Banken und Sparkassen konnten sich über einen Mangel an Interessenten nicht beklagen. Etwas weniger frequentiert wurden die kleineren Handwerksbetriebe, obwohl auch hier der eine oder andere stehenblieb und sich über die Chancen als Schornsteinfeger oder Friseur aufklären ließ.

 

160 Bewerbungen für mittleren und höheren Dienst

Verena Lütjen von der Steuerverwaltung Niedersachsen stellte so etwas wie Schwellenangst fest: „Meistens raten die Eltern ihren Kindern dazu, nicht zum Finanzamt zu gehen, aber das sind nur Vorurteile, unser Job ist ungemein vielseitig und hochinteressant“, meint die Diplom-Finanzfachwirtin. Einige junge Leute hätten das erkannt. Im vergangenen Jahr gab es 160 Bewerbungen für den mittleren und gehobenen Dienst. „Das ist viel“, sagt die junge Finanzbeamtin, die sich wünscht, dass der Trend anhält und sich niemand von dem schlechten Image ihrer Behörde abschrecken lässt.

 

Dass der Umgang mit Geld Spaß mache, auch wenn es nicht das eigene sei, bestätigte Sebastian Mehrkens, der geradezu von seiner Arbeit in einer Buxtehuder Wirtschafts- und Steuerberatung schwärmte. Ihm habe gefallen, dass er als Azubi sofort voll einsteigen durfte und sein Aufgabengebiet sich gleich auf Buchhaltung und Controlling konzentrierte. „Bei uns braucht niemand Angst zu haben, dass er Kaffee kochen muss“, so der Mitarbeiter der WAPA, der einzigen Steuerberaterfirma, die auf der Messe vertreten war.

die drei Organisatoren: Niels Kohlhaase (JU), Alexander Krause (JU) und Achim Biesenbach (SJR) vor der Halepaghen-Schule - Foto: Kraushaar
die drei Organisatoren: Niels Kohlhaase (JU), Alexander Krause (JU) und Achim Biesenbach (SJR) vor der Halepaghen-Schule - Foto: Kraushaar

Ebenso gefragt waren verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an Hochschulen oder im Ausland. Eine Gruppe von syrischen Flüchtlingen interessierte sich vor allem für Aufgaben im medizinischen oder IT-Bereich.

 

„Alle teilnehmenden Unternehmen sind zufrieden“, freute sich Alexander Krause. Die Chemiefirma Rolina aus Stade mache zum ersten Mal mit, alle anderen der insgesamt 56 Aussteller seien Stammkunden. Wie in den 15 Jahren zuvor kommen Schüler und Schülerinnen aus dem Landkreis Stade, aus Neu Wulmstorf, Jork und natürlich Buxtehude, was die Beliebtheit der Veranstaltung beweise.

 

„Es ist schön, zu sehen, dass heute hier viele Kontakte geknüpft werden. Das lässt hoffen, dass diese Idee, die 2002 entstand, um dem Ausbildungsmangel entgegenzuwirken, für alle Beteiligten nur Positives hervorbringt“, äußerte sich Niels Kohlhaase zuversichtlich.

 

Jedenfalls ein Grund, auch 2018 wieder eine Ausbildungsplattform anzubieten. Ob die dann wie früher im Schulzentrum Süd oder in der Halepaghenschule über die Bühne gehen wird, konnten die ehrenamtlichen Initiatoren Alexander Krause, Niels Kohlhaase von der Jungen Union und Achim Biesenbach vom Stadtjugendring noch nicht sagen. Alle drei lobten aber die gute Zusammenarbeit mit den Schulen, im Süden wie im Norden: „Wenn wir sehen, mit welcher Begeisterung wir allein Hilfe beim Aufbau erhielten, freuen wir uns schon auf die nächste Messe, egal wo.“

 

von Franziska Felsch

www.tageblatt.de 18. März 2017