Stade. "Wir möchten die Juleica attraktiver machen", sagt Kai-Janis Meyer, Jugendbildungsreferent des Kreisjugendrings (KJR) Stade. Gemeinsam mit dem Stadtjugendring Buxtehude, den Jugendpflegen, Jugendkonferenzen und den Ehrenamtlichen im Landkreis Stade hat der KJR daher jetzt die Juleica-Offensive "Juleica for you" gestartet.
Koordiniert wird das Projekt von Anisa Smajovic, Studentin der Berufspädagogik im sozialen Bereich. Sie selbst ist langjährige Jugendleiterin im Landkreis und für diverse Träger aktiv. Ihr liegt das Projekt besonders am Herzen. "Mich selbst erfüllt die Tätigkeit als Jugendleiterin jedes Mal aufs Neue. Zusammen mit Ehrenamtlichen aus dem Landkreis möchte ich daher für mehr Wertschätzung und Bekanntheit der Jugendleitercard sorgen", so Smajovic.
Die Juleica - kurz für Jugendleiter-Card - ist ein amtliches Dokument, das ein Qualifikationsmerkmal in der Jugendarbeit darstellt. Oft ist sie die Voraussetzung, um als Jugendleiter überhaupt aktiv werden zu dürfen. Um eine Juleica zu erhalten, ist eine spezielle Jugendleiter-Ausbildung notwendig, die z.B. über die Verbände bzw. Träger absolviert werden kann. Mit der Card können die Leiter sich zudem vor Behörden, bei der Polizei oder in Krankenhäusern ausweisen, was vor allem bei Jugendfreizeiten und Zeltlagern wichtig sein kann.
Um die Karte bei den Jugendleitern noch attraktiver zu machen, werde auch auf Bundesebene einiges getan, so Meyer. Die aktuelle Internetseite sei nicht besonders ansprechend und benutzerfreundlich, daran werde derzeit gearbeitet. Im Landkreis Stade bewegt sich nun auch etwas. Denn es sollen auch die Unternehmen mit ins Boot geholt werden. "Vielleicht bieten sie kleine Rabatte wie einen kostenlosen Kaffee oder Vergünstigungen bei Veranstaltungen an", meint Meyer. Er stellt sich das Ganze wie bei der Ehrenamtskarte vor, für die es einige wenige Angebote im Landkreis gibt.
Durch Flyer möchten die Akteure die Juleica bei den künftigen Partner-Unternehmen bekannter machen. Zudem gibt es eine Internetseite, auf der sich Interessierte vorab informieren können. Der KJR hofft auf ein positives Feedback. Damit auch von außen sichtbar ist, wer sich an der Aktion beteiligt, soll es Aufkleber geben, die an Türen oder Fenstern angebracht werden können, sagt Meyer. "Die Unternehmen haben auch etwas davon, unter anderem kostenlose Werbung." Außerdem würden sie ein positives Zeichen für das ehrenamtliche Engagement im Landkreis setzen.
Unterstützt wird das Projekt durch Mittel des Förderprogramms "Generation³" des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und durch den Landesjugendring Niedersachsen. Hilfe erhält das Projekt auch durch den Landrat Michael Roesberg. Dieser begrüßt die Offensive des Kreisjugendrings zur Förderung der Jugendarbeit im Landkreis sehr. Er motiviert die ansässigen Unternehmen, sich ebenfalls für das Ehrenamt stark zu machen: "Neben dem Qualifikationsnachweis in der Jugendarbeit bestätigt die Juleica die wichtige gesellschaftliche Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements. Das ist wichtig und braucht Förderer. Ich würde mich freuen, wenn viele Unternehmer zeigen, dass sie Jugendarbeit unterstützen."
www.kreiszeitung.net 19.06.2019 Jaana Bollmann