Hilfe für Vereine scheitert bisher an der Reinigung

BUXTEHUDE. Für Buxtehuder Vereine gestaltet sich die Raumsuche schwer: Wegen der Abstandsregeln brauchen sie größere Flächen, bei Mitgliederversammlungen muss jedes Mitglied einen Platz bekommen. Einem CDU-Antrag steht ein Problem im Weg: Die Reinigung sei "der Knackpunkt".

 

Gleich zu Beginn der jüngsten Sitzung des Inneren Ausschusses wurde das Thema vorgetragen. Achim Biesenbach, Vorsitzender des Stadtjugendrings, erklärte in der Einwohnerfragestunde die Problematik. Bei einer Mitgliederversammlung darf kein Vereinsmitglied ausgeschlossen werden, theoretisch müsste also für jedes Mitglied ein Platz vorhanden sein. Online-Versammlungen sind auch nicht immer eine Alternative, allein schon aufgrund der technischen Ausstattung, die nicht zwingend bei allen Mitgliedern vorhanden ist. Die meisten Vereine bräuchten Platz für 40 bis 60 Personen, erklärte Biesenbach. Könnten nicht auch die Aula Süd, die Pausenhalle der IGS oder das ehemalige Pioneer-Gebäude, in dem zur Zeit die meisten Ausschüsse tagen, für Mitgliederversammlungen genutzt werden?

 

Die CDU-Fraktion hatte beantragt, dass die Stadt Vereinen aus Buxtehude das Deck 1, und bei einer erwarteten Teilnehmerzahl von mehr als 30 Personen die Halepaghen-Bühne, für eine verminderte Miete von 75 Euro zur Verfügung stellt. Außerdem solle die Verwaltung prüfen, ob die Stadt Buxtehude Vereine mit 50 Prozent der Raummiete, maximal aber bis zu 100 Euro, bezuschussen darf, wenn die Mitgliederversammlung in einer Gaststätte im Stadtgebiet stattfindet. Die Regelungen sollen befristet bis zum 31. Mai 2021 gelten. Die Linke-Fraktion hatte indes noch weitere Forderungen. Klemens Kowalski sagte in der Sitzung, die Stadt solle auf die Miete ganz verzichten und die Regelung nicht nur bis Mai, sondern das ganze Jahr 2021 gelten lassen. Die Corona-Pandemie werde sicher noch länger zu Einschränkungen führen.

Die Reinigung wäre vielerorts zu aufwendig

 

„Der Knackpunkt ist im Moment die Reinigung“, erklärte Fachbereichsleiter Ralf Dessel. Die Kollegen bei der Stadt seien bereis am Limit, Fremdreinigungskräfte seien nicht mehr zu bekommen. Das Pioneer-Gebäude sei bereits durch die Ausschusssitzungen gut belegt, und bei Nutzungen am Wochenende müsste extra ein Hausmeister kommen. Was Schulen angeht, soll eine Nutzung von Räumen von Personen, die sonst nicht in der Schule wären, weitestgehend vermieden werden, um den Schulbetrieb in Corona-Zeiten nicht zu gefährden. Wenn eine Veranstaltung in einer Schule am Abend stattfände, müsste bis zum Schulbeginn am nächsten Morgen die Reinigung gewährleistet sein – das ist kaum umsetzbar. Möglich wären Vereinsversammlungen wohl im Deck 1, im Jugendgästehaus sowie in den Dorfgemeinschaftshäusern, sagte Dessel.

 

Die Ausschussmitglieder entschieden letztlich, noch nicht über den Antrag abzustimmen. Bis zur nächsten Sitzung soll die Verwaltung klären, in welchen städtischen Räumen tatsächlich Versammlungen stattfinden könnten und was es kosten würde, sie Vereinen zur Verfügung zu stellen.

 

von Ina Frank - www.tageblatt.de 12.11.2020 - vielen Dank für den Bericht zum Thema und die Erlaubnis zur Veröffentlichung