Andrang bei Ausbildungsmesse – Was Schüler vorm Bewerben wissen müssen

Eröffnung der Messe (v.l.): Niels Kohlhaase (Messe-Orga), Sven Heineken (Schulleiter Gymnasium Süd), Birgit Butter (Landtagsabgeordnete), Jutta Mangelmann (Hauptschule Süd) und Klaus Schliefke (Realschule Süd) - Foto: SJR
Eröffnung der Messe (v.l.): Niels Kohlhaase (Messe-Orga), Sven Heineken (Schulleiter Gymnasium Süd), Birgit Butter (Landtagsabgeordnete), Jutta Mangelmann (Hauptschule Süd) und Klaus Schliefke (Realschule Süd) - Foto: SJR

(Tageblatt) Auf den Fluren des Gymnasiums Süd herrschte am Freitagvormittag ein riesen Getümmel. Grund war die Buxtehuder Ausbildungsmesse, bei der es für die jungen Besucher reichlich Tipps und Infos rund um Ausbildung, Studium und Berufsstart einzusammeln gab.

 

Nach rein digitalen Messeformaten während der Corona-Zeit konnte die 22. Ausgabe der Buxtehuder Ausbildungsmesse diesmal wieder mit allem Drum und Dran über die Bühne gehen.

 

Schon vor der offiziellen Eröffnung strömten Hunderte Schülerinnen und Schüler in die Räume des Gymnasiums Süd, wo die von der Jungen Union im Kreis Stade und der Stadtjugend[ring] Buxtehude organisierte Veranstaltung dieses Mal zu Gast war. „Es ist toll, dass diese Messe in die Schule kommt“, so CDU-Landtagsabgeordnete Birgit Butter, die selbst Kinder an der Schule hat. „Der Strauß an Möglichkeiten war noch nie so groß, ihr werdet gesucht und umworben, schaut euch bei den Ausstellern um, denn ohne euch funktioniert diese Region nicht“, ermutigte sie die jungen Leute. Die kamen nicht nur von weiterführenden Schulen in Buxtehude, sondern auch aus umliegenden Orten von Harsefeld bis Sittensen.

 

So wie entlang der rund 70 Messestände gab es auch bei den Vortrags- und Workshopangeboten enormen Andrang. Neben Vorträgen zu konkreten Ausbildungsmöglichkeiten konnten die jungen Besucher sich hier auch Expertentipps für Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräch abholen.

 

Bei den Vorträgen war für jeden was dabei und die Nachfrage groß - Foto: SJR
Bei den Vorträgen war für jeden was dabei und die Nachfrage groß - Foto: SJR

Bewerbungsmappen haben ausgedient

Kathrin Rammin von der Sparkasse Harburg-Buxtehude bekommt als Personalreferentin tagtäglich Bewerbungsunterlagen auf den Tisch. In Zeiten der Digitalisierung hat die klassische Bewerbungsmappe in Papierform so gut wie ausgedient. Ihre Sparkasse etwa nimmt gar keine mehr an. Beim Workshop erzählt sie, worauf ihr Augenmerk liegt und warum es trotz Fachkräftemangels immer noch eine gute Bewerbung braucht.

 

„Das Anschreiben ist der erste Kontakt. In dem Moment passiert ganz viel auf meiner Seite“, sagt Rammin. Wenn da die ersten drei Zeilen schon voller Rechtschreib- und Tippfehler sind, liest sie gar nicht erst weiter. „Lasst die Unterlagen noch mal von jemand Korrektur lesen“, so ihr Appell. Und vom typischen Einstieg „Hiermit bewerbe ich mich…“ rät sie dringend ab. Punkten können Bewerber, wenn sie darauf eingehen, wie sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind, warum sie genau diese Ausbildung interessiert und sie gerade zu diesem Unternehmen wollen.

 

Die Expertin verrät auch, wo ihr Blick bei Lebenslauf und Zeugnissen hingeht. Wer meint, dass die Bankkauffrau als Erstes auf die Mathenote schaut, liegt falsch. Noch davor guckt sie auf die Fehltage, die unentschuldigt sind, genauso wie Lücken im Lebenslauf keinen guten Eindruck machen und beispielsweise besser als Phase der Berufsorientierung deklariert sein sollten.

Schulabgänger Lennart Schmitt aus Buxtehude hat vom Workshop einiges für sich mitgenommen und dazu Antwort auf seine konkrete Frage bekommen, ob berufsfremde Praktika mit aufgeführt werden sollten. Kathrin Rammin bejaht das, weil es Hinweis auf den Berufsfindungsprozess gebe. Mit Elisabeth Brench ist auch eine Schülerin der 10. Klasse aus Harsefeld dabei. Sie will sich später bei der Sparkasse bewerben und nutzt das Angebot der Referentin, nach dem Workshop ins Gespräch zu kommen.

 

Unser ehrenamtliches Messe-Orga-Team mit Birgit Butter (CDU): Vivienne Neumann, Lars Neuber, Frauke Thieme und Niels Kohlhaase (v.r.) - Foto: SJR
Unser ehrenamtliches Messe-Orga-Team mit Birgit Butter (CDU): Vivienne Neumann, Lars Neuber, Frauke Thieme und Niels Kohlhaase (v.r.) - Foto: SJR

 

Ehrliches Interesse am Unternehmen zeigen

Auch beim Workshop zum Vorstellungsgespräch, das heute Jobinterview heißt, hat Peggy Bendler als Personalerin bei der DAK Gesundheit und Mental Coach etliche Tipps im Gepäck. „Richtige Vorbereitung ist die halbe Miete“, so ihre Devise. Die ist gleichzeitig ein gutes Mittel gegen Aufregung. Neben persönlichem Auftreten und Dresscode gilt im Gespräch außerdem das gleiche wie bei der Bewerbung. Wer ehrliches Interesse an dem jeweiligen Unternehmen und Job vermittelt, hat gute Chancen bei der finalen Auswahl.

Mit ihrem Angebot lieferte die Messe Interessierten jede Menge Infos für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben.

 

 

Wir danken dem Buxtehuder Tageblatt und Fenna Weselmann für die Erlaubnis zur Wiedergabe dieses am 18.20.2023 erschienenen Artikels (www.tageblatt.de)