Solidarität: Politik will Partnerschaft mit israelischer Stadt

Israel-Kundgebung in Buxtehude am 14. Oktober - Foto: Karsten Wisser, Tageblatt
Israel-Kundgebung in Buxtehude am 14. Oktober - Foto: Karsten Wisser, Tageblatt

Solidarität mit Israel und Gedenken an die jüdischen Opfer der Reichspogromnacht 1938: CDU, SPD, Grüne und FDP wollen eine Städtepartnerschaft mit einer israelischen Stadt. Zudem gibt es eine Mahnwache am 9. November vor dem Buxtehuder Rathaus.

 

Am 9. November 1938 ereignete sich eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte – die sogenannte Reichspogromnacht. In dieser wurden Tausende jüdische Geschäfte zerstört, Synagogen gingen in Flammen auf, viele Menschen wurden misshandelt oder getötet. Dieses schreckliche Ereignis markierte den vorläufigen Höhepunkt einer systematischen Verfolgung, die in den Holocaust mündete und Millionen von Menschen das Leben kostete.

 

Erinnerung an die Reichpogromnacht wachhalten

„Wir dürfen niemals vergessen, was in dieser Nacht geschah. Dieses dunkle Kapitel der Geschichte darf niemals in Vergessenheit geraten“, sagt Dorte Stürmer-Brauer von den „Omas gegen Rechts Buxtehude“. „Wir sind es, gerade jetzt, den Opfern und ihren Familien schuldig, die Erinnerung wachzuhalten und unsere Solidarität zu zeigen“, so Dorte Stürmer-Brauer.

 

Die „Omas gegen Rechts Buxtehude“ laden deshalb dazu ein, am Donnerstag, 9. November, an einer Mahnwache zur Erinnerung an die Reichspogromnacht teilzunehmen. „Wir werden Kerzen anzünden und reflektieren, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu kennen, um die Zukunft gestalten zu können.“

 

Dazu passt aktuell auch der Vorstoß von Stadtjugendring, CDU, SPD, Grünen und FDP, eine offizielle Städtepartnerschaft mit einer israelischen Kommune einzugehen. Am 14. Oktober 2023 fand die Kundgebung „Solidarität mit Israel“ des Stadtjugendrings Buxtehude in der Altstadt statt. Mitveranstalter waren unter anderem die Stadtverbände von CDU, FDP, Bündnis 90 / Die Grünen und SPD sowie deren Jugendorganisationen Junge Union, Jungsozialisten, Grüne Jugend und Junge Liberale.

 

Stade als Vorbild für lebendige Städtepartnerschaft

Insgesamt nahmen 180 Buxtehuder an der Veranstaltung teil. Die Teilnehmer waren sich einig: „Es muss ein deutliches Zeichen der Solidarität entstehen, weshalb wir Antragsteller uns für eine Städtepartnerschaft mit einer israelischen Kommune aussprechen“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag der vier Ratsfraktionen.

 

In Deutschland pflegten zahlreiche Städte eine Partnerschaft mit israelischen Kommunen. Ein regionales Beispiel sei Stade, die eine Partnerstadt im Großbereich Tel Aviv hat, mit Givat Schmuel. Die Partnerschaft sei lebendig, erst im vergangenen Jahr besuchte Bürgermeister Sönke Hartlef mit einer Delegation Givat Schmuel.

 

Buxtehude hat ein Austauschprogramm mit Israel

Auch die Hansestadt Buxtehude entsendet jährlich eine Delegation nach Israel – im Rahmen eines Austauschprogramms des Stadtjugendrings. Jedes Jahr besuchen zwischen 15 und 20 junge Buxtehuderinnen und Buxtehuder die Stadt Netanya nördlich von Tel Aviv, wo sie auf gleichaltrige Israelis treffen. Anschließend besuchen die Israelis Buxtehude.

 

„Der Austausch dient zur Völkerverständigung beider Länder. Es werden Vorurteile abgebaut, Erfahrungen ausgetauscht, Freundschaften geknüpft und die Horizonte aller Teilnehmer erweitert“, so die Stellungnahme. Inzwischen konnten bereits rund 90 Buxtehuder sowie rund 90 Israelis an einem Austausch des Stadtjugendrings teilnehmen. Diese Verbundenheit zu Israel soll deshalb auch auf die politische und verwaltungspolitische Ebene ausgeweitet werden.

 

Danke an Karsten Wisser und das Tageblatt für die Erlaubnis zur Wiedergabe des am 07.11.23 erschienenen Artikels an dieser Stelle.